Indigene und Kleinbäuerliche Bewegungen

Die Gewalt im Acapulco der Armen

12. Januar 2018

(Tlapa, Guerrero, 12. Januar 2018, la jornada).- Gegen drei Uhr morgens, als auf dem Dorfsportplatz getanzt wurde, sah ich, wie zwei Mitglieder der gemeindebasierten Polizei einer Person folgten, die auf das Comisariado zurannte [Büro des Comisario, dem Beauftragten für das Gemeindeland. Die Beauftragten werden in der Theorie von der Gemeindeversammlung gewählt. Oft erfolgt ihre Wahl aber unter Unregelmäßigkeiten oder die Regierungsbehörden versuchen, die Comisarios zu kooptieren].

Interview mit Vertretern der CPT: Großgrundbesitzer haben eine Lizenz zum Töten

16. Juli 2017

(Mexiko-Stadt/Berlin, 16. Juli 2017, npl).- Noch unter der Militärdiktatur gründete sich 1975 mit Unterstützung der katholischen Bischofskonferenz Brasiliens die Kommission für Landpastorale (CPT). Ihr Ziel: An der Seite der Kleinbauern und Landlosen etwas gegen die strukturelle Situation des Latifundiums in Brasilien zu unternehmen. Gleichzeitig unterstützte die Landpastorale von Anfang an die Rechte der traditionellen Gemeinschaften, der indigenen Völker, der Afroamerikaner*innen, der Küstenbevölkerung. Heute ist die CPT im ganzen Land vertreten.

Die Nacht von Iguala und der mexikanische Staat

26. April 2016

(Mexiko-Stadt, 26. April 2016, La Jornada-poonal).- Die Form wahrend, ist der letzte Bericht der Unabhängigen Interdisziplinären Expert*innengruppe (GIEI) dennoch inhaltlich demolierend. Er hinterfragt nicht nur die armselige gerichtliche Arbeit der Funktionär*innen, die mit den Ermittlungen zu den Ereignissen der Nacht von Iguala beauftragt waren. Er stellt die ureigene Glaubwürdigkeit des mexikanischen Staates in Frage.

„Blitzkrieg“ gegen die Lehrer*innen

04. August 2015

(Mexiko-Stadt, 24. Juli 2015, la jornada).- Bedrängt vom öffentlichen Spott, den die Flucht von Joaquín „Chapo“ Guzmán provozierte, von der unaufhaltsamen Abwertung des Peso, von der stagnierenden Wirtschaft, vom Scheitern der ersten Ausschreibungsrunde für Ölfelder und der ununterbrochenen Menschenrechtsverletzungen, hat sich die Regierung von Enrique Peña Nieto entschlossen, ihr Versagen mit einer Rauchwolke zu umhüllen und die Flucht nach vorne anzutreten.

Der neue Krieg gegen die indigenen Völker

30. Juli 2015
La Jornada

(Mexiko-Stadt, 25. Juli 2015, la jornada).- Auf den Kampf der indigenen Völker Mexikos gegen die Ausplünderung und für ihre Sicherheit hat die Regierung solch eine aggressive Antwort gegeben, dass mehrere Beobachter*innen an einen neuen Vernichtungskrieg gegen sie denken. Eine Reihe von Ereignissen ergibt ein Gesamtbild, das sich zu dieser Vermutung verdichtet.

Die Verdammten der Sierra Norte

03. Juli 2015
La Jornada

(Mexiko-Stadt, 02. Juli 2015, la jornada).- Zu den Landesregionen, in denen Megaprojekte die Territorien der indigenen Völker außerordentlich beeinträchtigen, gehört die Sierra Norte von Puebla. Und zwar wirklich heftig. Mehr als 180.000 Hektar dieser Gebirgsregion sind für Bergbauprojekte, Wasserkraftwerke und Vorhaben mit fossilen Brennstoffen konzessioniert. Allein im Bergbau gibt es 103 Konzessionen in den Händen von Unternehmen aus acht Ländern.

San Quintín: Unverantwortliche Trägheit

17. Mai 2015

(Mexico-Stadt, 12. Mai 2015, la jornada).- Von der Zermürbung zur Repression, von der Trägheit zum Hohn. So kann die Regierungsstrategie für die „Lösung“ des Landarbeiterkonfliktes von San Quintín zusammengefasst werden. Fast zwei Monate sind vergangen, seit am 17. März tausende Landarbeiter*innen dieser Enklave für den Agrarexport einen Generalstreik ausriefen, um die von ihnen erlittene brutale Arbeitsausbeutung an den Pranger zu stellen und eine würdige Lohnerhöhung einzufordern.

San Quintín: Die Revolte der Wegwerfbaren

24. März 2015

Der Aufstand der landwirtschaftlichen Tagelöhner im Tal von San Quintín könnte sehr gut ein neues Kapitel im Buch „Barbarisches Mexiko“ sein. Die von den Tagelöhnern erlittenen Arbeitsbedingungen und ihr Streik sowie die Straßenblockaden mit ihnen als Protagonisten stehen den dramatischen Erzählungen der Veröffentlichung von John Kenneth Turner in nichts nach. Dieser dokumentierte in seinem Buch die grausame Ausbeutung und Sklaverei, der die Kleinbauern und Indios im Mexiko von Porfirio Díaz unterworfen waren. Er berichtete über die Arbeiterstreiks.